Was sind Routinen und warum sind sie so wichtig?
Routinen sind feste Strukturen und Abläufe, die fest in den Alltag eingebunden werden. Sie beinhalten regelmäßige Aktivitäten, Gewohnheiten und Zeitpläne, die uns helfen, unseren Tag besser zu organisieren und bestimmte Aufgaben effizient und schnell zu erledigen. Obwohl Routinen manchmal als langweilig oder einschränkend angesehen werden können, spielen sie eine wesentliche Rolle für unser Wohlbefinden und unsere Produktivität.
Besonders wichtig sind sie, denn:
Sie bieten Struktur und Stabilität im Leben. Der Alltag kann oft hektisch und unvorhersehbar sein, was zu Stress und Chaos führen kann. Durch die Etablierung von Routinen entsteht eine Art Gerüst, das dabei hilft, den Tag zu strukturieren und einen gewissen Grad an Stabilität zu gewährleisten. Indem feste Zeitpläne und Abläufe in die täglichen Aktivitäten eingebunden werden, kann ein Gefühl der Kontrolle und Sicherheit aufgebaut werden.
Auch ermöglichen Routinen, Zeit und Energie zu sparen. Wenn Routinen für bestimmte Aufgaben oder Aktivitäten entwickelt werden, wird das Gehirn darauf trainiert, diese automatisch und ohne großen Aufwand auszuführen. Zum Beispiel kann das morgendliche Ritual des Zähneputzens und Anziehens zu einer fast reflexhaften Handlung werden, die nicht mehr bewusst gesteuert werden muss. Dies ermöglicht es, die begrenzte geistige Energie für wichtigere Entscheidungen und kreative Tätigkeiten einzusetzen. Routinen helfen dabei, effizienter zu sein und erleichtern so den Alltag.
Des Weiteren unterstützen Routinen die persönliche Entwicklung und Zielerreichung. Indem bestimmte Gewohnheiten in unseren Alltag integriert werden, können Ziele und Ambitionen besser verfolgt und gegebenenfalls angepasst werden. Wenn bswp. regelmäßige Sporteinheiten in den Tagesablauf eingebaut werden, fördert dies die körperliche Fitness und verbessert die Gesundheit. Durch das Lesen jeden Abend vor dem Schlafengehen kann der Wissenstand erweitert werden und jeder kann sich persönlich weiterentwickeln. Routinen helfen dabei, kontinuierlich an sich selbst zu arbeiten und sich in die Richtung zu bewegen, in die sich jeder entwickeln möchte.
Dazu haben Routinen eine positive Auswirkung auf die psychische Gesundheit. Indem Routinen in den Tagesablauf etabliert werden, entsteht ein Gefühl von Vorhersehbarkeit und Kontrolle. Dies kann dazu beitragen, Stress und Angstzustände zu reduzieren, da Menschen sich sicher fühlen und wissen, was sie erwartet. Routinen können zudem dazu beitragen, das emotionales Wohlbefinden zu steigern, indem sie Raum für Selbstfürsorge und Entspannung bieten. Wird u.a. regelmäßig Zeit für Meditation oder ein entspannendes Bad eingeplant, kann Stress abgebaut und die innere Balance wiederhergestellt werden.
Neben den genannten Vorteilen fördern Routinen auch die Effektivität und Leistungsfähigkeit. Wenn bestimmte Aufgaben zur Routine werden, können sie schneller und mit weniger Aufwand erledigt werden. Dies ist besonders nützlich bei wiederkehrenden Aufgaben, wie beispielsweise das Beantworten von E-Mails oder das Erledigen von Hausarbeiten. Durch die Etablierung von Routinen wird die Fähigkeit verbessert, Aufgaben zu bewältigen, und die Produktivität gesteigert.
Was bedeutet überhaupt eine strukturierte Arbeitsweise?
In fast allen Bereichen wird eine strukturierte Arbeitsweise vorausgesetzt, auch an der Hochschule. Eine strukturierte Arbeitsweise zu haben, bedeutet, dass Sie die Fähigkeit haben, Aufgaben planvoll und sorgfältig mit System zu erledigen. Denn ein strukturierter Arbeitsalltag hilft Ihnen dabei, die vielen unerledigten Aufgaben nach Prioritäten zu ordnen und dann entsprechend abzuarbeiten. So bleiben Sie konzentrierter bei der Sache und vermeiden aufkommenden Stress. Deshalb ist eine strukturierte Arbeitsweise für viele im Alltag so wichtig.
Nachfolgend werden einige nützliche Tipps vorgestellt, wie Sie Ihren Alltag besser strukturieren.
Was eine strukturierte Arbeitsweise noch bewirkt:
Ordnung, Kontinuität und Regelmäßigkeit, also ein fester Rhythmus, Rituale und Abläufe, die sich wiederholen, schaffen einen stabilen Rahmen, geben Sicherheit, aber auch Orientierung. Sie sind die Basis für die selbstständige und vor allem
effiziente Bewältigung von Aufgaben, die wiederum die Grundlage für Selbstvertrauen und neue Motivation ist. Außerdem schaffen Menschen so den nötigen Freiraum, um sich auf ihre eigene berufliche und persönliche Entwicklung zu konzentrieren. Struktur bedeutet daher Zuverlässigkeit und lässt Vertrauen entstehen. Wenn Menschen schon Erfahrungen in bestimmten Bereichen gesammelt haben, fällt es Ihnen auch leichter, Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen und an sich selbst zu glauben. Es ist so auch eher möglich, anderen zu vertrauen und gemeinsam auf ein Ziel hin zu arbeiten und dieses dann auch zu erreichen. Dabei gibt es zwei Grundsätze: So viel Struktur wie nötig, so viele Freiräume wie möglich. Die Freiräume des Einzelnen sollten nicht zu kurz kommen.
Tipps zur Alltagsstrukturierung:
- Erstellen Sie einen Tages- bzw. Wochenplan: Setzen Sie sich am Morgen bzw. Anfang jeder Woche konkrete Ziele und planen Sie Ihre Aktivitäten. Am besten ist es, dies schriftlich festzuhalten dies an Orten wie etwa Pinnwänden oder oft benutzten Räumen aufzuhängen. Bei wichtigen Terminen kann man sich auch digital erinnern lassen. Teilen Sie Ihre Zeit sinnvoll ein und berücksichtigen Sie dabei Vorlesungen, Lernzeiten, Freizeit und andere Verpflichtungen. Dabei sollte auch möglichst immer ein Puffer eingeplant werden. Ein Wochenplan hilft Ihnen, den Überblick zu behalten und effizienter zu arbeiten. Hier können einzelne Aufgaben auch in kleine „Tagesaufgaben“ unterteilt werden, so dass Sie gleich erkennen, wenn Sie ihr Ziel nicht schaffen. Sollte dies der Fall sein: Verzweifeln Sie nicht, sondern passen Sieden Wochenplan an.
- Priorisieren Sie Aufgaben: Identifizieren Sie die wichtigsten Aufgaben und setzen Sie Prioritäten: Was sollte zuerst erledigt werden? Richten Sie ihr Augenmerk zunächst auf die Aufgaben, die am dringendsten sind oder die größte Bedeutung für Ihr Studium haben. Dies hilft Ihnen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Ihre Zeit effektiver zu nutzen. Denke Sie auch darüber nach, welche Aufgaben Sie unbedingt selbst erledigen sollten und was vielleicht andere für Sie miterledigen könnten (z. B. Sachen aus dem Supermarkt mitbringen etc. )
- Schaffen Sie feste Lernzeiten: Planen Sie regelmäßige Lernzeiten ein, in denen Sie sich auf Ihre Studieninhalte konzentrieren. Wählen Sie dazu eine Zeit, in der Sie produktiv und konzentriert sind. Halten Sie sich dann auch an diesen Zeitplan. Richten Sie auch Ihren Lernort so ein, dass er frei von möglichen Ablenkungen (wie etwa Smartphone, Musik etc.) ist
- Nutzen Sie effektive Lernmethoden: Experimentieren Sie mit verschiedenen Lernmethoden, um herauszufinden, welche am besten zu Ihnen passen. Das kann das Erstellen von Zusammenfassungen, das Wiederholen von Inhalten oder das aktive Einbinden von Lerntechniken wie Mindmaps oder Flashcards beinhalten. Dabei können Sie auch ihren Lerntyp (also die Tatsache, ob Sie Dinge eher durch Zuhören, durch Anschauen, durch Austausch mit Anderen oder durch Ausprobieren erlernen) berücksichtigen. Auf der Webseite der Dualen Balance finden Sie einen Lerntypentest dabei!
- Planen Sie regelmäßige Pausen und Erholung ein: Planen Sie bewusst Auszeiten in Ihren Alltag ein, um sich zu erholen und neue Energie zu tanken. Regelmäßige kurze Pausen während des Lernens können Ihre Konzentration erheblich verbessern. Vermeiden Sie es jedoch, unangenehme Arbeiten immer wieder vor sich her zu schieben.
- Nutzen Sie digitale Tools zur Organisation: Es gibt zahlreiche digitale Tools, die Ihnen bei der Organisation Ihres Studienalltags helfen können. Nutzen Sie Kalender-Apps, To-Do-Listen oder Notiz-Apps, um Ihre Aufgaben, Deadlines und Termine zu verwalten. Digitale Tools können Ihnen dabei helfen, den Überblick zu behalten und dich effizienter zu organisieren.
- Finden Sie eine geeignete Lerngruppe: Überlegen Sie, ob es für Sie hilfreich sein könnte, sich mit anderen Studierenden zu einer Lerngruppe zusammenzuschließen. Gemeinsames Lernen ermöglicht den Austausch von Wissen, gegenseitige Unterstützung und kann motivierend sein. Außerdem erkennen Sie hier eher, welchen Stoff Sie schon beherrschen und wo Sie noch Schwächen haben.
- Sorgen Sie für ausreihend Schlaf und eine gute Ernährung: Achten Sie auf ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung. Schlafmangel und eine unausgewogene Ernährung können Ihre Konzentration und Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Priorisieren Sie eine ausreichende Schlafzeit und ernähren Sie sich mit einer Vielzahl von gesunden Lebensmitteln.
- Sorgen Sie für ausreichend körperliche Aktivität: Bauen Sie regelmäßige körperliche Aktivität in deinen Alltag ein. Sport und Bewegung fördern nicht nur deine körperliche Gesundheit, sondern können auch Ihre Konzentration, Ihr Wohlbefinden und Ihre Stressbewältigung verbessern. Ganz gleich ob Joggen oder im Fitnessstudio: Hauptsache Sie bewegen sich!
- Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst (sogenannte „Me-time“): Vergessen Sie nicht, Zeit für sich selbst zu reservieren. Finden Sie Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten und Ihnen helfen, zu entspannen und abzuschalten. Egal, ob es sich um Sport, Lesen, Musik oder andere Hobbys handelt, diese Zeit für sich selbst ist wichtig, um Stress abzubauen und sich zu erholen.
- Vermeiden Sie Multitasking: Versuchen Sie, sich auf eine Aufgabe gleichzeitig zu konzentrieren, anstatt zwischen verschiedenen Aufgaben hin und her zu wechseln. Multitasking kann zu ineffizientem Arbeiten führen und Ihre Produktivität beeinträchtigen.
- Schieben Sie Aufgaben nicht vor sich her: Identifizieren Sie die Faktoren, die Sie zum Aufschieben von Aufgaben verleiten, und versuchen Sie, ihnen entgegenzuwirken. Setzen Sie sich klare Ziele, belohnen Sie sich für erreichte Meilensteine und finden Sie Strategien, um deine Motivation aufrechtzuerhalten.
- Lernen Sie kontinuierlich: Nutzen Sie jede Gelegenheit, um kontinuierlich zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Neben dem regulären Studium können Sie auch Bücher, Online-Kurse, Webinare oder Workshops nutzen, um Ihr Wissen zu erweitern und neue Fähigkeiten zu erlernen.
- Networking: Bauen Sie sich ein Netzwerk auf, indem Sie Kontakte zu anderen Studierenden, Professoren und Fachleuten in Ihrem Bereich knüpfen. Networking kann Ihnen langfristig neue Möglichkeiten für Praktika, Jobs oder Kooperationen eröffnen.
- Kommunizieren Sie regelmäßig mit Dozenten und Professoren: Scheuen Sie sich nicht davor, bei Fragen oder Unklarheiten auf Dozenten zuzugehen. Nutzen Sie die Sprechstunden oder vereinbare Termine, um sich mit ihnen auszutauschen. Eine gute Kommunikation kann helfen, Probleme zu lösen und ein besseres Verständnis für die Studieninhalte zu entwickeln.
- Reflektieren Sie regelmäßig: Nehmen Sie sich Zeit, um regelmäßig zu reflektieren und Ihren Fortschritt zu überprüfen. Fragen Sie sich, was gut läuft und wo Verbesserungspotenzial besteht. Setzen Sie sich neue Ziele bzw. Teilziele und passen Sie gegebenenfalls Ihre Strategien an.
- Sorgen Sie für eine gesunde Work-Life-Balance: Achten Sie darauf, eine gesunde Balance zwischen Studium und Freizeit zu finden. Setzen Sie Grenzen und schaffen Sie klare Zeiten für Freizeitaktivitäten, Hobbys und soziale Kontakte. Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist sehr wichtig, um langfristig motiviert und leistungsfähig zu bleiben.
- Zeigen Sie Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Seien Sie flexibel und offen für Veränderungen. Der Studienalltag kann manchmal unvorhersehbar sein, und es ist wichtig, sich an neue Situationen anzupassen und alternative Lösungen zu finden.
- Denken Sie an eine positive Denkweise: Kultivieren Sie eine positive Denkweise und halten Sie sich von negativen Gedanken fern. Setzen Sie sich realistische Ziele und ermutigen Sie sich dabei auch immer wieder selbst. Der Glaube an deine Fähigkeiten und eine optimistische Einstellung können Ihnen dabei helfen, Herausforderungen zu meistern.
- Genießen Sie den Studienalltag: Vergessen Sie nicht, den Studienalltag zu genießen und die Reise zu schätzen, auf der Sie sich befinden. Das Studium ist nicht nur eine Phase des Lernens, sondern auch eine Zeit des persönlichen Wachstums und der Entdeckung neuer Interessen.
- Stehen Sie früh auf: Eine morgendliche Routine kann den Ton für den Tag setzen. Stehen Sie früh auf und nehmen Sie sich Zeit für sich selbst, sei es zum Meditieren, Sport treiben oder ein gesundes Frühstück zu genießen. Dies gibt Ihnen einen positiven Start und ermöglicht es Ihnen, produktiv in den Tag zu starten. Wenn Sie allerdings abends leistungsfähiger sind, können Sie das entsprechend auch im Tagesplan berücksichtigen.
- Lernen Sie Entspannungstechniken: Finden Sie Entspannungstechniken, die Ihnen helfen, Stress abzubauen und Ihre geistige Gesundheit zu fördern. Das können Atemübungen, Meditation, Yoga oder das Lesen eines Buches sein. Experimentieren Sie und finden Sie heraus, was am besten zu dir passt. Sie können sich hier auch eine „Notfall-Entspannungstechnik“ aneignen, die sie anwenden, wenn es besonders hektisch ist.
Wichtig:
Es ist nicht jeder gleich! Beachten Sie, dass jeder individuell ist und unterschiedliche Routinen und Tipps finden kann, die am besten zu seinem Lebensstil passen. Probieren Sie verschiedene Ansätze aus und finden heraus, was für Sie am effektivsten ist, um einen gesunden und ausgeglichenen Lebensstil zu führen.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Routinen einen positiven Einfluss auf unser Leben haben können. Sie bieten uns Struktur und Stabilität, sparen Zeit und Energie, unterstützen die persönliche Entwicklung, fördern die psychische Gesundheit und steigern unsere Effektivität. Obwohl es wichtig ist, offen für Veränderungen zu bleiben und sich neuen Situationen anzupassen, sollten die Vorteile von Routinen nicht unterschätzt werden. Durch die bewusste Integration von Routinen in den Alltag kann das Leben ausgewogener und erfüllter erscheinen.



